Expertenmeinung zu Kibaran Resources

Veröffentlicht am 08.12.2014, 11:12

Die Aktien der australischen Graphitgesellschaft Kibaran Resources (WKN A1C8BX) ist in den letzten Wochen und Monaten – zusammen mit dem gesamten australischen Rohstoffmarkt – stark unter Druck geraten, obwohl das Unternehmen mit seinem Epanko-Projekt in Tansania wichtige Fortschritte erzielte. Am heutigen Montag gab es in Australien aber eine deutliche Gegenbewegung. Das Papier verteuerte sich um fast 30%!

Kibaran arbeitet mit Hochdruck an der Entwicklung des Epanko-Projekts, für das man bereits eine Ressource von rund 2,2 Mio. Tonnen an enthaltenem Graphit bei einem Gehalt von 9,8% Gesamtgraphitkohle nachgewiesen hat und auch bereits ein positive vorläufige Wirtschaftlichkeitsstudie vorlegen konnte. Mittlerweile laufen die Arbeiten an einer Machbarkeitsstudie, die Kibaran Mitte des kommenden Jahres abgeschlossen haben will.

Was Kibaran dabei unter anderem von anderen Graphitunternehmen unterscheidet, ist, dass das Unternehmen bereits über eine verbindliche Abnahmevereinbarung mit einem europäischen Graphithändler verfügt und zudem vor Kurzem eine Absichtserklärung über den Abschluss einer weiteren Abnahmevereinbarung (über bis zu 20.000 Tonnen Graphit pro Jahr) mit der ThyssenKrupp Metallurgical Products GmbH, eine Tochtergesellschaft des Dax-Konzerns ThyssenKrupp (WKN 750000), erzielen konnte.

Das ist im Graphitmarkt von besonderer Bedeutung, da dieser zurzeit noch vor allem aus vertraglichen Vereinbarungen zwischen Käufern und Verkäufern über ein spezifisches Produkt besteht, wie die Experten von „Industrial Minerals“ in einer aktuellen Studie erläutern. Es habe im Graphitsektor Fälle gegeben, so Industrial Minerals, in denen Unternehmen aufgeben mussten, da es ihnen nicht gelang, einen ausreichend großen Teil ihrer Produktion abzusetzen…

In der Studie von Ende November verglich Industrial Minerals zudem unter anderem 13 an der australischen Börse (ASX) gelisteten Graphitgesellschaften anhand von sechs Schlüsselfaktoren miteinander:

1. Lagerstättengröße, enthaltenes Graphit, Unternehmenswert
2. Lage (Länderrisiko)
3. Flockengrößenverteilung (Verhältnis von großflockigem zu feinem Material)
4. Produktreinheit
5. Abnahmevereinbarungen
6. erwarteter Zeitraum bis zur Produktion

Dabei punktete Kibaran Resources besonders in den Kategorien Flockengrößenverteilung und Produktreinheit sowie Abnahmevereinbarungen – und kam insgesamt nach Syrah Resources (WKN A0MXQX) und Valence Industries (WKN A1W88J) auf den dritten Platz!

Kein Wunder also, dass Kibarans Executive Director Andrew Spinks in einem Gespräch mit „Australia’s Paydirt“ erklärte, dass er sein Unternehmen für gegenüber der Peer Group erheblich unterbewertet hält. Zumal man derzeit über rund 3 Mio. Dollar Cash verfüge und damit ausreichend Kapital, um die aktuellen Arbeiten abzuschließen. Wie Herr Spinks weiter erklärte, liege die Graphitnachfrage außerhalb Chinas derzeit bei 400.000 Tonnen pro Jahr und steige weiter. Es würde zudem Platz für neue Produzenten geben, da die zukünftige Nachfrage enorm sei, vor allem angesichts des wachsenden Marktes für Lithium-Ionen-Batterien groß genug, um Graphit zu einem Mainstream-Rohstoff werden zu lassen.

Und auch die Analysten von Argonaut Capital sehen die Zukunftschancen von Kibaran Resources positiv. Sie vergaben erst Anfang November eine spekulative Kaufempfehlung für die Aktie.

Es bleibt abzuwarten, ob Kibaran sich nun aus dem Abwärtstrend der vergangenen Wochen befreien kann. Das dürfte auch davon abhängen, wie es mit dem zweiten Projekt des Unternehmens namens Merelani voran geht. Hier arbeitet das Unternehmen nach Aussage von Herrn Spinks weiterhin mit den „relevanten Parteien“ an einer Konsolidierung des Projekts von Kibaran mit der historischen Merelani-Mine – was ein wichtiger Schritt für das Unternehmen wäre.


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